Eine 360°Tanzfilminstallation mit Live-Performance in den Uferstudios 1 Berlin
Premiere Do., 2. Februar 2023, 18–21.45 Uhr, ab 20.00 Live Intervention // 21.00 Live Performance
Weitere Vorstellungen
Fr., 03.02.23, 16–21.45 Uhr, ab 20.00 Live Intervention // 21.00 Live Performance
Sa., 04.02.23, 16–21.25 Uhr, 16.00 Tastführung und anschl. Audiodeskription // ab 20.00 Live Intervention // 21.00 Live Performance
So., 05.02.23, 10–16 Uhr, 11.00-16.00 // 11.00 Tastführung und anschl. Audiodeskription
Regie: Saskia Oidtmann | Kamera: Nora Wetzel | Komposition: Simon Bauer | Tanzpaar: Wibke Storkan & Maarten Krielen | Film ca. 25 Minuten
Pressemitteilung.
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Den Höhepunkt der Liebe, aber auch die technische Perfektion – im klassischen »Pas de Deux« bringt ein Tanzpaar dieses Idealbild auf die Bühne. Meist sehen wir eine überzeugende Darstellung von Innigkeit und Zuneigung, das Können der Performer:innen, vor allem der Frau, wird zur Schau gestellt. Manchmal sogar so sehr, dass dabei wahre Intimität unsichtbar wird.
Wie lassen sich Gefühle durch Bewegungen zwischen zwei Körpern authentisch darstellen? Wie berühren sich Paare, wenn sie darin schon erprobt sind? Wie zweifeln, fürchten und hassen wir in der Liebe?

Dafür begab sie sich auf die Suche nach einem Tanzpaar, das auch im wahren Leben zusammen ist – mit dem Ziel, echte Gefühle zu vermitteln.
Die Performer:innen kennen den Körper des Anderen, sie scheuen keine Berührung, das Tanzstück verliert seine Künstlichkeit. Die Choreografie bedient sich zwar an Zutaten der klassischen Duett-Tanzästhetik, findet aber einen zeitgenössischen Zugang zum Genre. Das Paar bewegt sich durch die fließende Transformation von Liebe und Vertrautheit zu Ablehnung und Wut. Uns allen bekannte Gefühle, die in jeder Liebesbeziehung an die Oberfläche treten.
Die Gefühlswelt innerhalb einer Paarbeziehung ist gewaltig, denn sich zu lieben, heißt nicht nur zärtlich zu sein. Wie sich Abneigung und Hass in der Intimität und Nähe von vertrauten Menschen äußern können, interessiert die Choreografin und Tänzerin Saskia Oidtmann in ihrem neuen 360-Grad Videoprojekt “we two”.
Durch das Festhalten der Performance als Video, ermöglicht “we two” eine Sicht auf den menschlichen Körper, die sonst durch den Abstand zur Bühne verwehrt bleibt. Flüchtige Bewegungsnuancen, Blicke und die Anstrengung der Bewegungen können durch den Blick der Kamera aus nächster Nähe festgehalten werden.
Wie gehen Körper mit einander um, wenn sie vertraut sind? Jeden Quadratzentimeter des anderen kennen?

Wenn sie gemeinsam schwere Zeiten durchlebt haben? Wenn sie wütend aufeinander sind? Wibke und Maarten bewegen sich in der Produktion durch die verschiedene Emotionen.
Eine 360° Kamera schafft dabei die Möglichkeit einen Raum zu eröffnen, indem sich die Tänzer*innen während der Dreharbeiten frei bewegen können. Ihnen wird Raum gelassen, Intimität situativ zu erkunden. Technik soll hier nicht die Bewegungen leiten oder einschränken.
Das Publikum erwartet eine begehbare Videoinstallation, denn auf einer runden 360 Grad Leinwand, betrachtet man die Inszenierung aus der Mitte des Raumes. Als Zuschauer*in rückt man dadurch selbst ins Bild; das Paar tanzt um einen herum. Man taucht ein, in die sonst private Intimität des Paares und folgt dem Lauf der Emotionen aus intensiver Nähe.
Nach ihrem aus zehn Einzelfilmchoeografien bestehenden Tanzfilm TANZ VOM TOD, präsentiert Saskia Oidtmann eine weitere digitale Performance, die aber auch live begehbar sein wird. So entwickelt die Choreographin, gemeinsam mit der Kamerafrau Nora Wetzel und dem Komponisten Simon Bauer, eine neue, persönliche Wahrnehmungsdimension zwischen Betrachtenden und Performance.
Auditions Video-Begleitung und Interview mit der Choreographin Saskia Oidtmann
Kamera: Nora Wetzel & Leonie Soltys, Video: Leonie Soltys

Saskia Oidtmann ist eine in Berlin lebende Choreographin, Tänzerin und Dozentin. Sie entwickelt Bewegungen, Konzepte und Texte, die einen genuin körperlichen Ursprung haben. Neben Bühnen- und ortsspezifischen Projekten liegt ein weiterer Fokus auf filmischer Bewegungsumsetzung. Sie studierte Tanz und Choreografie (Laban Center London) und Theater- und Filmwissenschaften (Ruhr-Universität Bochum, Freie Universität Berlin) und beendet aktuell ihr Promotionsvorhaben zur Choreografie des Ereignisses (Universität Potsdam). Saskia hat mit unterschiedlichen Künstler*innen im In- und Ausland kollaboriert und eigene Arbeiten in Deutschland, England, Irland, Südafrika, Nicaragua und Indien gezeigt.
Für Kamera und die bilddramaturgische Umsetzung ist die Filmemacherin Nora Wetzel zuständig. Nach ihrem Abschluss zur Mediengestalterin für Bild und Ton studierte sie Spanisch und Theaterwissenschaft mit einem Stipendium an der Universidad de la Habana (Kuba). Neben ihrem Studium realisierte sie eigene Filme und arbeitete in verschiedenen Produktionen u.a. als Aufnahmeleiterin und Editorin. Seit ihrem Magisterabschluss ist sie freiberuflich als Filmemacherin tätig: neben dem Schwerpunkt Dokumentarfilm auch Kamera und Schnitt für verschiedene Tanz-, Theater- und Kunstprojekte.
Simon Bauer (Komposition) lebt und arbeitet in Berlin. Er studierte Kontrabass (Diplom 2007) in Berlin an der HfM Musik „Hanns Eisler“ und Komposition im Selbststudium. Heute schreibt er Musik und baut Instrumente. Seine Arbeit umfasst langjährige Kollaborationen mit den Choreograf*innen Reut Shemesh, Vincent Bozek und Overhead Project. Er ist seit 2010 als Musiker, Komponist und Instrumentenbauer fester Bestandteil der Gruppe Hans Unstern. Neben seinen kompositorischen und konstruktiven Arbeiten beschäftigt er sich mit Bauprozessen als musikalisch-performativen und installativen Aktionen.
Konzept: Simon Bauer/Saskia Oidtmann/Nora Wetzel
Tanz und Co-Choreographie: Wibke Storkan, Maarten Krielen
Choreographie: Saskia Oidtmann
Filmische Gestaltung: Nora Wetzel
Komposition und Klanggestaltung: Simon Bauer
Kostüm/ Kostümbild: Louis A. Krüger
Audiodeskription: Emmilou Rößling mit Silja Korn
Graphik: HIT Studio
Photographie: Kata Kwiatkowska
Produktionsdramaturgie: Annika Stadler
Presse und Öffentlichkeitsarbeit: Fellow Publishing
„Unterstützt durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ - STEPPING OUT, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen der Initiative NEUSTART KULTUR. Hilfsprogramm Tanz.“
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